Custos Aeris: Neue Auswertungen zum vorbeugenden Schutz der historischen Bleiverglasung (Teil 4)

 

Risiko Temperatur- und Feuchtegradienten

Insbesondere bei Sonneneinstrahlung können sehr hohe Gradienten in der Glastemperatur, Lufttemperatur und relativer Feuchte auftreten. Sie können zu Schädigungen der historischen Glasmalerei führen. Auch wenn es keine Grenzwerte bisher hierfür gibt, werden sie nun mit ausgewertet und dargestellt, damit man ein Gefühl für die Werte bekommt.

Risiko Temperaturgradient

Das folgende Bild zeigt die Gradienten der Glastemperatur des künstlerischen Glases auf der Kircheninneren Seite und auf der Luftspaltseite sowie die Gradienten der Schutzverglasung.

Ein Anstieg der Gradienten ist deutlich für die Sommermonate erkennbar. Da das Fenster aber auf der Nordseite liegt, sind keine extremen Gradienten zu sehen.

Gradient der Glastemperatur bei einer historischen Bleiverglasung mit Schutzverglasung in K/15min

Das nächste Bild zeigt die Gradienten der Lufttemperaturen:

Hier zeigt sich auch der Sommer-Winter-Effekt und die Gradienten sind bei den Lufttemperaturen auf der kircheninneren Seite (blau) aufgrund von Dämpfungseffekten geringer.

Gradient der Lufttemperatur bei einer historischen Bleiverglasung mit Schutzverglasung in K/15min




Risiko Feuchtegradient

Erwartungsgemäß ist auch hier der Sommer-Winter-Effekt sichtbar und die Gradienten der Luftfeuchte im Kircheninneren sind geringer als die im Luftspalt. Maximalwerte der Änderung liegen bei ca. 7,5 % relativer Feuchte in 15 Minuten.

Gradient der relativen Luftfeuchte bei einer historischen Bleiverglasung mit Schutzverglasung in K/15min


                                        

Danksagung:
Diese Arbeiten sind eine eigene Fortsetzung des von der DBU geförderten und abgeschlossenen Projektes DBU Aktenzeichen 30751 „Entwicklung und modellhafte Anwendung eines neuwertigen Sensorsystems zur Überwachung der nachhaltigen Wirksamkeit von Schutzverglasungen für durch anthropogene Umwelteinflüsse gefährdete Glasmalereien am Beispiel der Wiesenkirche in Soest“. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals für die Förderung des Projektes.

Ansprechpartner: 
Michael Robrecht und Markus Böger, iXtronics GmbH, Paderborn
Hans Daams, Hajuveda Heritage, Monschau

Direktkontakt: 
hans.daams@hajuvda.solutions
michael.robrecht@ixtronics.com
markus.boeger@ixtronics.com

Webadressen: 
https://www.hajuveda.solutions
https://ix.ixtronics.com/de/

Blog: 
https://custosaeris-d.blogspot.com

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